Weißt du
Weißt du,
wir könnten einfach stolz sein
Aber du, schmollst stattdessen
momentvergessen
aus traumverquollnen Augen
zu den Wolken auf
Weißt du,
wir könnten so hemmungslos sein,
uns von Morgen- und Abenddämmerung
losreißen, und die eigenen Tief- und
Hoch- und Gezeiten wärns‘,
die uns dann bleiben,
mit dem Gesäß, zwar erst drei Käse hoch,
doch in eigenen Satteln könnten wir
dann einfach losreiten
Und dann, irgendwann,
werden Hände gebannt
zu uns hochzeigen,
Wenn wir, gewieft, gerissen,
doch mit gutem Gewissen,
Wie Bonny und Clyde,
wie Jekyll und Hyde,
sorgenbefreit keinem Hindernis weichen,
Das Schlechte aus guten Zeiten streichen
Und uns selbst gerecht das Wasser reichen
Weißt du,
wir könnten all unsre Fragezeichen,
wie Zauberhandtücher in Wasser
aufweichen
und dabei zuschaun‘
wie sie sich zum Aufruf ausbreiten
Könnten all die bequemlichen
Unkonkretheiten,
Unehrlichkeiten aus der breiten
Kommt-Vor-Zone schieben,
ich wär wirklich gespannt
was noch liegen bleibt
Weißt du,
vielleicht wärn wir alle
wieder mehr füreinander,
wär jeder wieder mehr
nur für sich allein,
ohne zeitgleich für die Masse
verfügbar zu sein
Weißt du was?
Ich bin dafür bereit
– entstanden im Februar 2022, Potsdam –